Schattige Baumscheibe - Staudenmischung

Die meisten Staudenmischungen sind für „normale“ Gartenstandorte gedacht und kommen da auch am häufigsten zum Einsatz. Es gibt allerdings auch Standorte die besondere Aufmerksamkeit und besondere Pflanzen benötigen. Dazu zählen beispielsweise Bereiche unter Bäumen. Sträucher und Bäume geben unseren Gärten Struktur und Schutz, doch bringen sie auch Probleme mit sich die es bei der Planung zu bedenken gilt.

Die sogenannten Baumscheiben zu bepflanzen ist nicht immer so einfach. Vor allem flach wurzelnde Gehölze wie Fichten oder Birken beanspruchen mit ihren Wurzeln den obersten Bodenbereich und auch die Versorgung mit Wasser und Nährstoffen. Wer da als Staude bestehen will muss also mit Wurzeldruck klarkommen und sich gegen diese durchsetzen können. Dazu kommt, dass dichte Baumkronen kaum Licht und Wasser durchlassen.

Bei den Flachwurzlern hat man oft nicht mal die Chance ein Loch in die dichten Wurzeln zu graben. Da hilft es nur, wenn man eine Pflanzschicht Erde aufträgt und die Stauden da hinein pflanzt. Zudem sollte die Erde in den ersten Wochen nach der Pflanzung gleichmäßig feucht gehalten werden, damit die Pflanzen richtig anwachsen können. Einmal etabliert, bilden sie dann eigene, dichte Wurzeln und bestehen so über viele Jahre hinweg. Herabfallendes Laub von Bäumen kann zwischen den Stauden liegen bleiben, nur Nadeln sollten, wenn möglich, weitestgehend entfernt werden. Bei einem dichten Bestand von beispielsweise Geranium macrorrhizum, dem Balkan-Storchschnabel, wird dies allerdings kaum möglich sein.

Das ist drin

In unserer Staudenmischung für eben diese schwierigen Standorte sind 11 verschiedene Arten enhtalten, von großen, blühenden Stauden bis zum Bodendecker. Damit kann man auf eine erprobte Mischung zurückgreifen und muss sich nicht durch Eigenversuche an geeignete Pflanzen herantasten. Eine sehr imposante Staude ist der Waldgeißbart. Er wird bis einen Meter hoch und lockt mit den großen, weiß-gelben Blüten nicht nur Besucher in den Garten sondern auch viele Bienen und Schmetterlinge. Der für den Gehölzrand und lichten Schatten perfekt geeignete Waldbewohner findet auch immer häufiger im heimischen Garten einen passenden Platz. In seiner Blütezeit von Anfang Juni bis Ende Juli wächst der Waldgeißbart dann zu voller Größe heran.

Das echte Salomonsiegel ist ebenfalls einer der Leitstauden in dieser Mischung. Die etwas exotisch anmutende Pflanze ist eng verwandt mit demsalomonsiegel Maiglöckchen und eine bei uns heimische Wildstaude. Vorwiegend findet man sie in lichten Eichen- und Kiefernwäldern. Durch die interessanten Blüten und die hervorragende Eignung für halbschattige Lagen in Gehölzrändern hat es auch das Polygonatum aus dem Wald in unsere Gärten geschafft. Der an Bittermandel erinnernde Duft de Blüten lockt ab Mai viele Wildbienen an. Vor allem Arten mit einem langen Saugrüssel. Doch auch Hummeln können dem Duft nicht wiederstehen und beißen einfach seitlich ein Loch in die Blüte um an den Nektar zu gelangen. Aber Vorsicht: auch wenn das Salomonsiegel duftet und als Bienennahrung fungiert, für den Menschen sind alle Pflanzenteile giftig!

Begleitet werden die großen Leitstauden zum Teil von Gräsern, die bestens mit eher trockenen Böden und Wurzeldruck klarkommen. Zum einen die Schneemarbel Luzula nivea und zum anderen Carex morrowii. Besonders auffällig sind bei der Luzula die weißen Blütenpuschel. Das bei uns heimische Wildgras blüht im Juni bis Juli und bedeckt den Rest des Jahres die Fläche mit schmalen, immergrünen Blättern. Die weit verbreitete Japan-Segge Carex morrowii ist vielen schon bekannt und wird gern für absonnige und halbschattige Plätze genutzt. Die Blüte ist eher unscheinbar. Vielmehr schätzt man die Staude wegen ihrer dichten, immergrünen Blätter.

Bodendecker bei Wurzeldruck

Als Bodendecker kommen absolute Profis in Sachen Wurzeldruck ins Spiel. Unter anderem die gefleckte Taubnessel Lamium maculatum oder die rote Elfenblume Epimedium x rubrum. Die Taubnessel ist ebenfalls eine heimische Wildstaude und ist in freier Wildbahn häufig an leicht feuchten und halbschattigen Orten zu finden. Einmal gepflanzt macht sie innerhalb kurzer Zeit die Fläche dicht, egal ob Wurzeldruck von den Bäumen oder nicht. Die violetten bis rosanen Blüten zeigen sich von Mai bis Juni und bilden einen wunderbaren Kontrast du den grün-silbrigen Blättern. Mit filigranen Blüten und rötlich-grünem Laub zeigt sich die Elfenblume.

Sie kann sehr gut mit wurzeldruck umgehen und bedeckt ebenso wie die anderen Mitstreiter die Flächen unter Bäumen und Sträuchern. Diese Sorte bleibt dank ihrer kurzen Rhizome kompakt und überwuchert somit auch nicht die anderen Stauden der Mischung.

 

Standort und Pflege

Der Einsatz der schattigen Baumscheibe wird quasi schon im Namen beschrieben. Der Standort darf halbschattig bis schattig sein, wie man es oft unter Gehölzen vorfindet. Der Boden kann trocken sein, sollte aber gerade in der Anwachszeit unterstützend gewässert werden. Gepflanzt werden kann diese Staudenmischung überall unter Bäumen, im öffentlichen Raum wie auch im Privatgarten. Ein wenig Falllaub wird von den Stauden "geschluckt", große Mengen sollten aber noch im Herbst, spätestens im zeitigen Frühjahr entfernt werden. Der Rückschnitt erfolgt ebenfalls im ausgehenden Winter, meist Ende Februar.