Präriemorgen - Weinheimer Staudenmischung

Die Präriemorgen-Staudenmischung besteht aus mittelgroßen Wildstauden und Gräsern der nordamerikanischen Prärien. Pastelltöne in rosa, pink bis weiß spiegeln die leichte kühle eines Präriemorgens wieder. Silbrig graue Laubfarben verstärken den Eindruck noch. Über den Winter erhalten Samenstände und Gräser die Optik der Fläche.

Das ist drin

Wie immer beginne ich mit den gerüstbildenen Stauden. Diese geben der Staudenmischung Struktur über das ganze Jahr. Selbst im Winter behält das Beet dadurch seine Attraktivität. Amorpha canescens, der weißgraue Bleibusch, ist ein bis etwa einen Meter hoch werdender Halbstrauch. Die Struktur bleibt über den Winter erhalten und kann, muss aber nicht, im zeitigen Frühjahr zurückgeschnitten werden. Die blau-violetten Blüten zeigen sich von Juni bis Juli und werden gern von Bienen beflogen. Eryngium yuccifolium, die Palmlilien-Mannstreu ist eine eher selten bei uns anzutreffende Art. Andere Mannstreuarten sind hingegen geläufiger. Die bizarren Blattformen und stacheligen Blüten sind eine Zier für jeden eher trockenen Standort im heimischen Garten oder auf öffentlichen Grünflächen. Das besondere dieser Art sind die Blätter. Diese sind denen der Yucca filamentosa zu verwechseln ähnlich, daher auch der Beiname.

Die Blüten sind grünlich weiß und von starrer Gestalt. Sie stehen vo nJuli bis September in voller Pracht, können aber über den Winter stehen bleiben und faszinieren bis ins nächste Jahr hinein.

Mit einem ebenfalls silbrigen Wintergerüst kann die Perovskia abrotaniodes, die Perovskie oder auch Silberstrauch punkten. Mitte Juli bilden sich die zart lilafarbenen Blüten. Mit einem würzig-aromatischen Duft locken sie unzählige Bienen und andere Insekten in den Garten. Diese ebenfalls zu den Halbsträuchern zählende Pflanze ist unkompliziert, hat keine großen Ansprüche und wird eigentlich nie von Krankheiten oder Schädlingen heimgesucht.

Die lockeren, leicht überhängenden Blüten der Gaura lindheimeri, der Prachtkerze, kann der Gartenfreund ab Juli bis zum ersten Frost bewundern. Sie sind weiß mit einem leichten Hauch von rosa. Ein empfohlener Pflanzpartner ist die Echinacea pallida, der bleiche Scheinsonnenhut. Die schmalen, leicht hängenden Zungenblüten der Echinacea haben einen leicht pinken Hauch und wirken sehr filigran. Ursprünglich aus Nordamerika stammend passt diese robuste Sonnenstaude perfekt in diese Mischung. Echinaceen sind generell immer eine gute Wahl, wenn Pflanzen für sonnige Standorte gesucht werden. Stipa tenuissima, das zarte Federgras oder auch Engelshaar wird seinem Namen auf jeden Fall gerecht. Wie alle Federgräser liebt es warme, sonnige Plätze im Garten. Leichte Trockenheit ist kein Problem, nur Staunässe verträgt es überhaupt nicht. Ein Rückschnitt im Frühjahr ist nicht nötig. Wie sollte es auch anders sein wird das Engelshaar nur ausgekämmt um die alten Blätter zu entfernen.

Die schmalblättrige Bergminze Pycnanthemum tenuifolium glänzt ab Juli mit einer Vielzahl an hellpurpurfarbenen Blüten. Die Blätter sind etwas derber und schmal, ähnlich denen des Rosmarins. Bis etwa 50 Zentimeter hoch wird diese wärmeliebende Staude. Trockenheit und strenge Winter können ihr nichts anhaben. So können sie zu langjährigen Begleitern im Staudengarten werden. Das Moskitogras Bouteloua gracilis hat sehr interessante und haltbare Samenstände. Ab Juli sieht man die waagerecht wachsenden Blüten die aus der Ferne wie Moskitos aussehen, die über dem Gras schweben. Mit zunehmender Reife färben sich die grünen Blütenähren langsam in einen Braunton und bleiben über den Winter stehen. Im Frühjahr sollte das Gras dann knapp über der Basis zurückgeschnitten werden. Ein weiterer Bodendecker ist der weiße Beifuß Artemisia ludoviciana. Wie der Name schon sagt, setzt diese Staude silbergraue Akzente im Garten. Sie wächst buschig und eher niedrig und bedeckt so gut den Boden. Die Blüten sind eher unscheinbar und in der gleichen silbergrauen Farbe wie der Rest der Pflanze. Man bemerkt allerdings die Blütezeit wenn sich die Bienen und andere Insekten um die Pflanze schaaren, denn sie ist ein prima Nektarspender. Durch Ausläufer bewegt sie sich langsam aber zielsicher durch das Beet und schließt so mit der Zeit effektiv die Fläche.

Die Frühblüher

Um das Gartenjahr schon früh beginnen zu lassen, gibt es auch für den Präriemorgen eine passende Zwiebelmischung. Diese besteht aus Zierlauch, Balkan-Windröschen, Tulpen und Narzissen. Die Farben bewegen sich hier von weiß über gelb bis hin zu einem kräftigen Rot der Tulpen. Bereits im März läutet das Balkan-Windröschen Anemone blanda das Gartenjahr ein. Die kleinen weißblühenden Frühjahrsboten eignen sich hervorragend zur Verwilderung im Garten, denn sie vemehren sich über Samen. Über die Jahre bilden sich so dichte Blütenteppiche im Beet. Die Tulipa praestans zu den Wildtulpen. Diese sind etwas niedriger als die großen Zuchtsorten und werden nur etwa 15 – 20 Zentimeter hoch. Dafür bilden sie aber pro Blütenstiel 3-5 leuchtend rote Blüten aus.

Um die 25 Zentimeter hoch wird die Engelstränen-Narzisse. Bis zu sechs Blüten bilden sich pro Blütenstiel. Diese sind strahlend weiß und zeigen sich im April. Als letztes blüht im Juli der gelbe Lauch Allium flavum. Die Blüten öffnen sich wie ein kleines Feuerwerk und legen die gelben Blüten offen. Ursprünglich in Südeuropa auf sonnigen, trockenen Höhenlagen heimisch, wächst er auch in unseren Breiten hervorragend.

Standort und Pflege

Die Stauden und Blumenzwiebeln brauchen einen durchlässigen mittelschweren Boden. Staunässe wird von keiner der Pflanzen vertragen. Deshalb sollte der Boden einen Kies- oder Splittanteil haben um die Drainage zu gewährleisten. Die Mischung eignet sich sowohl für Hausgärten als auch für gewerbliche Grünflächen oder Verkehrsbegleitgrün. Alle Pflanzen sind bis etwa -23,4 °C winterhart.

 

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