Exotischer Blütenwandel - Bernburger Staudenmischung
Das Pendant zum heimischen Blütenwandel ist diese Mischung. 12 unterschiedliche Arten beinhaltet diese Staudenmischung. Aufeinanderfolgende Blütenfarben und unterschiedliche Laubkontraste prägen die Komposition. Die gelben Blütenfarben schaffen eine heitere Atmosphäre. Moorpfeifengras und weiße Waldaster lassen die Pflanzung im Spätsommer heiter schwingen.
Das ist drin
Beginnen wir mit einer sehr imposanten Staude die ursprünglich aus dem Mittelmeerraum kommt. Acanthus mollis, der wahre Bärenklau oder auch weiche Bärentatze wird bis zu einem Meter hoch und wächst recht ausladend. Die jungen Blätter wachsen zuerst aufrecht aus der Mitte heraus und biegen sich dann zur Seite. Auf großen Freiflächen oder an Gehölzrändern lockert sie optisch auf. Obwohl der Acanthus sonnenliebend ist, kommt er auch mit etwas weniger Licht zurecht. Im Altertum wurde sie als Heilmittel bei Brandwunden und verrenkten Gliedern eingesetzt.
Das Moorpfeifengras Molinia caerulea ist ebenfalls als Gerüstbildner im Einsatz. Es fühlt sich auf normalem Gartenboden wohl, gern etwas nährstoffärmer. Die Blätter wachsen zunächst saftig grün in die Hohe und verfärbt sich im Herbst leuchtend gelb. Die Blütenrispen stehen weit über dem Laub und sind leicht überhängend. Zudem bleibt das ganze Gras samt den Blütenständen über den Winter stehen. Bis 80 Zentimeter hoch kann das Pfeifengras werden und fühlt sich auf frischen Freiflächen aber auch am Gehölzrand wohl.Kräftig gelbe Blüten mit einem süßlichen Duft bietet uns die Frühe-Wiesen-Taglilie Hemerocallis lilioasphodelus. Bis 80 Zentimeter hoch werden die Blüten und stehen weit über dem grasartigen Laub. Bereits Ende Mai kann man sie bewundern. Um diese Pracht auszubilden, braucht sie genügend Sonne. Absonnige Gehölzränder sind dabei noch völlig in Ordnung, nur Schatten quittiert sie mit einem schlechten Wuchs und wenigen Blüten.
Bei der Familie der Astern gibt es für jeden Geschmack etwas. Große und kleine Astern, Bodendecker oder Solitäre, Sonne oder Halbschatten. Die Aster divaricatus, zu deutsch weiße Sommer-Wald-Aster, ist eine halbhohe Art um die 50 Zentimeter. Anders als andere Astern hat diese Art eher kleine und einfache Blüten. Durch die weißen Blütenblätter sehen sie aus wie kleine Sterne. Die Stiele sind in einem dunkelen rotbraun. Auch nach dem Abblühen können und sollten die Blütenstände stehen gelassen werden, denn sie erzeugen einen sehr attraktiven Winteraspekt.
Ebenso vielseitig sind die Storchschnabelgewächse. Ob Bodendecker oder hochwachsend, für alle Bereiche gibt es die passende Sorte. Geranium nodosum, der knotige Bergwald-Storchschnabel, ist genügsam und kommt mit unterschiedlichen Standorten zurecht. Von sonnigen bis in schattige Bereiche kann man diese Art vorfinden und wachsen sehen. Geraniumarten sind im allgemeinen auch nahezu frei von Krankheiten und Schädlingen. Die lange Blütezeit von Ende Mai bis in den September machen sie zur idealen Gartenstaude.
Die pfirsichblättrige Glockenblume Campanula persicifolia blüht von Juni bis Jui in einem zartblauen Farbton. Die großen, glockenförmigen Blüten wachsen an straff aufrechten Blütenstielen. Obwohl die Art relativ kurzlebig ist, verbreitet sie sich hervorragend über Samen und bleibt so trotzdem lange erhalten. Glockenblumen im allgemeinen sind für einige Wildbienenarten essenziell. Mit einer Pflazung tragen Sie so auch zur Arterhalt der Wildbienen bei.
Fast schon als Unversalbodendecker lässt sich Waldsteinia geoides, die Golderdbeere oder auch horstiger Ungarwurz verwenden. Die zahlreichen goldgelben Blüten und der kräftige Wuchs machen sie zu einem perfekten Pflanzpartner im Staudenbeet. Obwohl sich die Waldsteinia gut ausbreitet, wuchert sie nicht und lässt sich auch problemlos zurückschneiden.
Die Frühblüher
In der passenden Zwiebelmischung finden sich gelbe und blaue Blütenfarben. Eranthis hyemalis, der Winterling, zeigt sich im Spätwinter von Februar bis März. Die gelben Blüten sind zahlreich und durch Versamung breitet sich der Winterling immer weiter im Garten aus.
Spanisches Hasenglöckchen, Hyacinthoides hispanica blüht im späten Frühjahr, etwa Ende April bis in den Mai. Bis zu 40 Zentimeter hoch können die Blütenstände mit den blauen Glöckchen werden und stehen so deutlich sichtbar über den gerade erst austreibenden Stauden. Den Namen Hycinthoides hat der Frühblüher noch nicht lange. Er gehörte vorher zu den Blausternen, aber er ist, auch optisch, näher mit den Hyazinthen verwand und wurde deshalb umbenannt.
Aber auch die richtigen Blausterne Scilla siberica sind in dieser Mischung enthalten. Gut versamend breiten auch sie sich über die Jahre im Garten und im Beet aus. Die Glöckchen erstrahlen Ende März in klarem, leuchtenden Blau.
Ein sehr attraktiver Vertreter der Zierlaucharten ist Allium moly, der Gold-Lauch. Die anspruchslose Art mit breiten graugrünen Blättern zeigt erst im Juni seine schönengoldgelben Blüten. Bis zu 35 Zentimeter hoch wird diese Art. Wie auch die anderen Arten dieser Mischung eignet sich der Gold-Lauch prima zur Verwilderung im Garten, denn auch er samt sich wunderbar selbst aus. Wer es übers Herz bringt die Blüten abzuernten, kann damit seine Gäste zur nächsten Grillparty überraschen. Die gelben Köpfchen sind nämlich essbar und haben einen milden Knoblauchgeschmack.
Standort und Pflege
Die Stauden dieser Mischung kommen grundsätzlich in voller Sonne, aber auch am halbschattigen Gehölzrand zurecht. Der Boden sollte frisch sein und darf nur kurzfristig abtrocknen. Staunässe sollte in jedem Fall vermieden werden. Mittelschwere bis lehmigere Böden sind in Ordnung, nur sehr schwere, tonige Böden können damit nicht bepflanzt werden. Die Temperaturen sollten im Winter nicht unter -28°C fallen. Typische Pflanzgebiete sind Gehölzränder oder auch Baumscheiben von tiefwurzelnden Gehölzen im privaten sowie öffentlichen Bereich.