11.03.21

Sonniger Blütenwinter - Bernburger Staudenmischung

Der bernburger Blütenwinter besteht eigentlich aus zwei Staudenmischungen, nämlich eine für den halbschatten und eine für die Sonne. Das Mischungsportrait der halbschattigen Mischung finden Sie hier.

Die Komposition für sonnige Standorte ist ebenso für Gehölzränder aber auch für die Freifläche entwickelt worden. Gelbe, blaue, violette und weiße Blütenfarben lassen den Blütenwinter leuchten.

 Das ist drin

Die Besonderheit dieser Mischung ist der Einsatz eines Zierstrauchs namens Prunus tenella , auch bekannt als Zwergmandel. Dieser hübsche, bis 150 Zentimeter hoch wachsende Strauch blüht im April in einem zauberhaften Rosaton. Die duftenden Blüten entwickeln sich entlang der langen, dünnen Zweige. Wegen diesen dünnen Zweigen ist es allerdings notwendig, die Zwergmandel jedes Jahr zurückzuschneiden, denn sonst würde sie in kurzer Zeit verkahlen. Das ist allerdings auch sehr praktisch und auch der Grund, warum sie in einer Staudenmischung Platz findet. So kann man beim jährlichen Staudenrückschnitt die Mandel einfach genauso schneiden. Die Blüten entwickeln sich am Holz des Vorjahres. Der Schnitt erfolgt also direkt nach der Blüte.

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Ein zu den Halbsträuchern zählender Vertreter ist die Blauraute oder auch Silberbusch Perovskia abrotanoides. Bis einen Metr breit und hoch wird die Blauraute. Ab Juni bis in den Herbst leuchten die blauvioletten Blüten durch den ganzen Garten. Die silbrig grauen Blütestiele erzeugen einen mediterranen Touch. Markant ist auch der aromatisch-würzige Duft der ganzen Pflanze. Dieser lockt im Spätsommer auch viele Bienen und Falter an, die sich am Nektar bedienen. Am besten wächst sie auf lockerem Boden, kann aber auch sandige Untergründe vertragen.

Auch der sommerblühende Färberginster Genista tinctoria gehört zu den Halbsträuchern und den Gerüststauden der Mischung. Die leuchtend gelben Blüten locken von Juni bis August viele Insekten zu sich und hüllen die Pflanze fast vollständig ein. Wie eine gelbe Wolke steht sie im Beet. Auf kargen, eher lockeren und mageren Böden fühlt sich der Ginster wohl. Von Europa über Asien bis nach Sibirien ist der Färberginster in freier Wildbahn zu finden. An Gehölzrändern oder auf kargenTrockenrasen oder an Felshängen. Der Name kommt von seiner früheren Verwendung, denn aus Blättern, Blüten und Stängeln wurde der gelbe Farbstoff gewonnen, den man zum Färben von Stoffen verwendet hat.

Rudbeckia fulgida, der Sonnenhut stammt aus Nordamerika, genauer von denSonnenhut-bluete nordamerikanischen Präriewiesen. Demzufolge fühlt sie sich, wie die anderen Beetpartner auch, auf sonnigen, lockeren und eher trockenen Standorten wohl. Die gelben Blüten mit dem schwarzbraunen Hut zeigen sich von August bis September.

Die Goldmargerite Buphthalmum salicifolium ist eine wunderbare Begleitstaude. Mit etwa 50 Zentimetern Wuchshöhe fügt sie sich perfekt in die Mischung ein. Diese sehr gute Bienenweidestaude hat eine lange Blütezeit die sich von Anfang Juni bis in den August erstreckt. Die kräftig gelben Blüten wachsen am besten in voller Sonne, auch im lichten Halbschatten von anderen Stauden oder an Gehölzrändern wachsen sie ohne Probleme. Nur im Schatten sollte das Ochsenauge nicht stehen.

Als Bodendecker kommen neben anderen zwei Schneeheiden zum Einsatz. Zum einen die weißblühende Erica carnea und die Erica x darleyensis die sich in einem kräftigen Pink zeigt. Während die weiße Art von Februar bis April blüht, beginnt die pinke Winterheide bereits im Dezember. Die Winterheiden passen wunderbar zum Steppencharakter der Mischung. Der Boden sollte leicht und durchlässig sein, leichter Kalk wird zwar vertragen aber besser ist ein leicht sauerer Boden. Ebenso wie der Ginster kommen auch die Heidearten in den Gebirgen Mittel- und Südeuropas vor. Ein sandiger Boden kommt also dem natürlichen Habitat am nächsten.winterheide in Bluete

Als Füllpflanze wird im Blütenwinter Campanula rotundifolia, die rundblättrige Glockenblume, eingesetzt. Sie ist von schmalem, aufrechtem Wuchs und hat große, glockenförmige Blüten. Einige spezialisierte Wildbienenarten sind auf die Wildstaude angewiesen, wie beispielsweise die Glockenblumen-Sägehornbiene Melitta haemorrhoidalis. Als Füllpflanze gilt sie nicht, weil sie nicht lange haltbar ist, sondern weil sie sich sehr gut selbst aussamt und im Garten verteilt. Wo immer eine freie Stelle im Beet ist, dort beginnen die Samen zu wachsen. Trotz dieser Eigenschaft wird sie nicht zur Belastung, sondern fügt sich immer bestens ins Bild ein.

 

 

 

Die Frühblüher

Hier wird nicht wie üblich eine Zwiebelmischung eingesetzt, sondern lediglich eine Art. Allium sphaerocephalon, der Kugel-Lauch übernimmt hier die Rolle der Zwiebelpflanzen, da die Winterheiden und die Ziermandel schon im ausgehenden Winter für Farbe sorgen. Der Kugel-Lauch ist also nur noch eine interessante Ergänzung. Davon abgesehen blüht der Kugel-Lauch auch erst im Juli. Die 5-6 Zentimeter großen Blüten sind eiförmig und erheben sich locker über die anderen Stauden. Zudem ist diese Alliumart recht robust und bleibt mehrere Jahre, vorausgesetzt die Mäuse kommen einem nicht zuvor.

Standort und Pflege

Viele Pflanzen der Mischung sind sehr robust was Abgase, Trockenheit oder Temperaturschwankungen angeht. Deshalb eignet sich die Mischung gut zur Bepflanzung im städtischen Raum. Der Rückschnitt erfolgt erst Ende April, sobald die Ziermandel verblüht ist. Dann kann man aber auch komplett alles zurückzuschneiden, was die Pflege sehr einfach macht.

Wie schon bei einzelnen Pflanzen erwähnt, sollte der Standort genug Sonne abbekommen, und der Boden leicht und durchlässig sein. Staunässe und Schatten wird von den wenigsten toleriert. Am besten ist ein sonniger Platz am geschützten Gehölzrand.